Modulbasierte einjährige Fortbildung Psychopharmakologie | Stufe CAS-PSP
Ausgangslage
Psychopharmakotherapie ist in der Behandlung von psychischen Störungen neben der Psychotherapie und psychosozialen Interventionen ein zentraler Teil.
Die Versorgungsrealität mit der Behandlung von Patient*innen in Teams verlangt Kenntnisse der Psychopharmakologie auch von Beteiligten, welche die Verordnung nicht selber vornehmen, in der Fallführung aber den Lead haben. Patient*innen erwarten eine kompetente Begleitung der psychopharmakologischen Behandlung und Aufklärung über Wirkungen und Nebenwirkungen.
Inhalte
Absolventinnen und Absolventen des Fortbildungscurriculums sind fachlich in der Lage, die Mehrzahl aller psychischen Krankheitsbilder fachgerecht zu behandeln und Psychopharmakotherapie in Kenntnis der entsprechenden Leitlinien differenziert und reflektiert anzuwenden bzw. zu bewerten. Sie sind des Weiteren in der Lage, bei Nicht-Ansprechen sinnvolle Alternativen in Erwägung zu ziehen. Die Teilnehmenden kennen somatische Kontraindikationen bei einzelnen Wirkstoffgruppen und wissen, welche Parameter bei welchen Medikationen einem permanenten Monitoring unterzogen werden sollen. Sie sind auch in der Lage, ein fachgerechtes Monitoring des Gesundheitszustandes vor Behandlungsbeginn, während der Aufdosierung und auf einem «steady state»-Niveau zu dokumentieren und die fachlich erforderlichen Schlussfolgerungen zu ziehen. Sie sind zudem darauf vorbereitet, unerwünschte Reaktionen erkennen und angemessen darauf reagieren zu können.
Aufbau, Umfang, Formate und Dauer
Die Fortbildung «CAS-PSP Psychopharmakologie» umfasst die nachfolgenden Elemente:
Element |
Unterrichtseinheiten (UE) |
Wissens- und Fertigkeitsvermittlung |
120 |
Leistungsnachweise und Kolloquien |
76 |
Intervision und Supervision |
40 |
Selbsterfahrung |
20 |
Klinische Praxis |
75 |
Selbststudium |
59 |
Abschlussarbeit und Kolloquien |
60 |
Total 15 ETCS |
450 |
Die Vermittlung von Wissen und Können-Inhalten zum Themenbereich Psychopharmakologie führen zur Kenntnis von neurobiologischen Grundlagen, Substanzklassen und Indikationen.
Zwei Leistungsnachweise fördern die Vertiefung einzelner Aspekte von psychopharmakologischem Wissen.
Die Kolloquien zu den Leistungsnachweisen fördern die Auftretenskompetenz und das Führen von Fachgesprächen im Kontext von Psychopharmakologie.
Die Intervision hat zum Ziel, den interkollegialen Austausch und die Reflexion von psychopharmakologischen Fragestellungen zu fördern.
Die Supervision greift Fragestellungen auf, die sich in der Intervision ergeben haben und reflektiert klinische Tätigkeit mit Patient*innen in Bezug auf psychopharmakologische Aspekte.
Das Logbuch dient der Dokumentation der eigenen Klinischen Praxis und sichert den Trans-fer des erarbeiteten Wissens in die praktische Tätigkeit und ist Ausgangspunkt für Fallbesprechungen in der Intervision und Supervision sowie die Reflexion in den Leistungsnachweisen und den dazugehörigen Kolloquien.
Die Selbsterfahrung bezweckt eine Aktualisierung eigener Einstellungen zur Psychopharmakologie und eigene Erfahrungen mit psychoaktiven Substanzen – bei sich selber oder in der Beobachtung von Dritten.
Das Selbststudium bezweckt die Vertiefung der Lerninhalte aus den Workshops zu Wissen und Können.
Die Abschlussarbeit verlangt die Auseinandersetzung mit einer Fragestellung aus dem Themenbereich der Psychopharmakologie.
Das Abschlusskolloquium hat zum Ziel, die eigene Arbeit für die anderen Studierenden umsetzbar zu machen und fördert die Auftretenskompetenz und den wissenschaftlichen Dialog in Bezug auf psychopharmakologische Themen.
Lernziele
Fachpersonen, die mit Patientinnen und Patienten diagnostisch und therapeutisch arbeiten, können sich mit dem Fortbildungsgang Psychopharmakologie die erforderlichen praktischen und wissenschaftlich fundierten Fachkompetenzen erwerben, um eine Psychopharmakotherapie bezüglich ihrer Sinnhaftigkeit zu beurteilen, sie fachgerecht einzuleiten und zu überwachen.
Zielpublikum und Aufnahmebegingungen
Die Fortbildung richtet sich an Psychotherapeut*innen, welche im institutionellen Rahmen als Fallführende Fallverantwortung tragen.
Grundversorger erwerben sich mit der Fortbildung die fachliche Kompetenz, um in Netzwerken ambulante Behandlungen leiten zu können.
Personen mit einer anderen Grundausbildung (z.B. Pflege-Niveau) können sur Dossier aufgenommen werden.
Die 10 Module
Die Fortbildung in «CAS-PSP Psychopharmakologie» vermittelt die nachfolgenden Inhalte:
Modul 1 Grundlagen der Psychopharmakotherapie
Modul 2 Kenntnisse von Dokumentation, Risiken und Nebenwirkungen
Modul 3 Übersicht über die Substanzklassen
Modul 4 Neurologische Grundlagen der Störungen und störungsbezogene Behand-lungen
Modul 5 Spezifische Situationen und Bedingungen im Kontext von psychopharmakolo-gischen Behandlungen
Modul 6 Reflexion und Integration
Modul 7 Anleitung
Modul 8 Selbstreflexion
Modul 9 Transfer und Klinische Praxis
Modul 10 Abschluss
Titel bei Abschluss
Der Abschluss auf Stufe CAS-PSP umfasst 450 Std. / 15 ETCS. Die Fortbildung wird mit dem Titel „CAS-PSP Psychopharmakologie“ abgeschlossen.
Veranstaltungsorte und Daten
Die Fortbildung dauert 1 Jahr, August – Juli (jeweils donnerstags von 13:30-17.00 Uhr)
Der Grossteil der Veranstaltungen findet online statt. Supervisionen, Selbsterfahrung und Kolloquien finden als Präsenz-Veranstaltungen in Basel statt. Die Online-Veranstaltungen werden nicht aufgezeichnet.
Die Angaben zu den einzelnen Terminen und den jeweiligen Veranstaltungsorten finden Sie hier in der Terminübersicht oder im Veranstaltungskalender.
Kosten
Die Gebühren für die Teilnahme an den Seminaren mit Abschlusszertifikat betragen CHF 6’800.-. Es können auch einzelne Veranstaltungen besucht werden. Die Kosten pro Veranstaltungen betragen CHF 450.-
Mitarbeitende der UPK, Studierende, Weiterbildner und Alumni der PSP erhalten reduzierte Preise.
Anmeldung und Kontakt
Die Anmeldung erfolgt schriftlich (per Mail oder Post) an die Geschäftsstelle der Postgradualen Studiengänge Psychotherapie.
Postgraduale Studiengänge in Psychotherapie
Universitäre Psychiatrische Kliniken
Wilhelm Klein-Strasse 27
4002 Basel
Tel +41 (0)61 327 99 44
www.psp-basel.ch | info@psp-basel.ch
Die Fortbildung wird ab einer Mindestzahl von 12 Teilnehmenden durchgeführt.
Trägerschaft und Kooperation
Die Fortbildung wird von der Akademie für Psychische Gesundheit angeboten und getragen. Die Organisation obliegt den Postgradualen Studiengängen Psychotherapie .
Leitung der Fortbildung
Dr. med. Philipp Eich
Prof. Dr. med. Martin Hatzinger
PD Dr. phil. Ernst Hermann
Prof. Dr. pharm. Kurt Hersberger
Prof. Dr. rer. nat. Rolf-Dieter Stieglitz
Prof. Dr. med. Marc Walter